Willkommen bei den Bunnybrains.
Wir sprechen in unserem Podcast über das Schreiben. Meistens. Manchmal auch über andere Dinge. Wie zum Beispiel Eichhörnchen.
Wir sind Anne und Erina,
gedankenverlorene Autorinnen,
ambitionierte Ideenbälle-Jongleurinnen
und semi-professionelle Quasselstrippen.
Seit 2021 tauschen wir uns über das Leben und Schreiben aus.
Damals hatte nur eine von uns eine offizielle ADHS-Diagnose. Die andere hatte lediglich einen Verdacht.
Und damit wir in Gesprächen über Symptome und Alltagsprobleme nicht ständig über „ADHS, obwohl ich ja gar nicht weiß, ob ich das wirklich habe“ sprechen mussten, schlug Anne stellvertretend den Begriff „Bunnybrain“ vor.
Bunnybrain, das [eng]
„Ein Gehirn, das, zerstreut im eigenen Winde, hakenschlagend und mit neugieriger Schnüffelnase die Welt erkundet, während sich Gedanken darin ungehemmt vermehren.“Duden (bald)
Der Begriff ist auch nach der offiziellen Diagnose geblieben.
Wir haben uns über den Zeilenschlinger-Podcast kennengelernt. Damals war er noch ein Podcast von angehenden Autor:innen für angehende Autor:innen, heute ein Expert:innen-Podcast zu Schreiben, Marketing und Mindset.
Schnell sind unsere Gespräche ins Privatleben übergeschwappt und haben sich vom Austausch über die aktuellen Schreib-Projekte zu Diskussionen über Fokus-Verlust, Tabellen-Fetisch und überkritische Buch-Beurteilungen ausgeweitet. Seitdem fliegen täglich mehrere Sprachnachrichten durch die Gegend, die grundsätzlich länger werden, als sie sein sollten.
Auf unserem Weg durch Debüt-Manuskripte und zu ADHS-Diagnosen haben uns ein paar Podcaster:innen ziemlich geholfen. Durch ihre Erfahrungen haben wir dazu gelernt und uns nicht so allein gefühlt. Daher kam die Idee, unsere Gespräche auch öffentlich zugänglich zu machen.
Wenn es da draußen auch nur eine Person gibt, die etwas ähnliches aus unseren Gesprächen gewinnt, dann lohnt es sich, sie öffentlich zu führen.
So entstand der Bunnybrain-Podcast, eine öffentliche Schreib- und Selbsthilfegruppe, in der wir uns für und mit euch über das Leben und Schreiben mit ADHS austauschen.
Abenteuerlustige Entdeckerin
Name: Anne Solveig
Wohnort: Odenwald
Schreibt: Domestic Noir | Cosy Crime
Ich schreibe Bücher. Meistens viel zu viele auf einmal und keins fertig. Dabei sitze ich an meinem antiken Schreibtisch neben dem Kachelofen, mit heißer Schokolade und Kerzenlicht. Auch im Sommer.
Wenn ich nicht schreibe, dann reise ich. Eigentlich schreibe ich auch während ich reise. Dann ohne Kachelofen, aber immer noch mit heißer Schokolade. Ich schreibe über das, was ich beim Reisen erlebe. Am liebsten bin ich im Wald, wo ich mich ganz klischeehaft von Eichhörnchen ablenken lasse. Mit Rucksack und Zelt irgendwo in der Wildnis herumzustreifen macht mich glücklich. Auch wenn ich darüber jammere, wie anstrengend das alles ist.
Die ganzen Eindrücke von meinen Reisen verarbeite ich in meinen Romanen, die in den Ländern spielen, die ich besucht habe. Von jedem Ort bringe ich eine neue Geschichte mit. Da ich viel reise, ergeben sich daraus viele Geschichten. Womit wir wieder beim Problem vom Anfang wären.
Warum dabei immer Thriller oder Krimis rauskommen weiß ich auch nicht genau. Ich bin eigentlich ganz nett. Wirklich!
Was liest du?
Am liebsten Domestic Noir, zum Beispiel Lucy Clarke oder Claire Douglas. Ab und zu gemütliche Krimis, das ein oder andere Hexen-Buch und wenn ich mich konzentrieren kann auch mal Gegenwartsliteratur zum Nachdenken.
Was interessiert dich?
Alles. Okay, vielleicht nicht alles, aber ich kann mich für vieles begeistern. Manchmal sind es Strohfeuer, wie Programmierung, vietnamesische Küche oder Vanlife. Manche Dinge brennen länger im Kachelofen, wie psychologische Themen, Langstreckenwandern oder Songwriting
Womit hast du am meisten zu kämpfen?
Mit zu viel. Zu viele Ideen, zu viele Interessen, zu viel Input, zu viel Veränderung. Und gleichzeitig mit zu wenig. Zu wenig Neues, zu wenig Routine, zu wenig Kraft, zu wenig Selbstliebe.
Muppetgehirn im Autorinnenschädel
Name: Erina Wissing
Pseudonym: Eve Skillane
Wohnort: Erfurt
Schreibt: Phantastik | Urban Fantasy
Ich bin feurig interessiert an allem, was mit Psychologie und dem menschlichen Hirn zu tun hat. Geschichten aller Art sind der Kitt meines Lebens, ich habe fast immer Musik auf den Ohren und ich bin süchtig nach Büchern und Filmen.
Mein Sein wird, wie ein kunstvolles Kartenhaus, aufrechterhalten von Gegensätzen.
Obsessiv organisiert und chaotisch, hochmotivierter Faulpelz, introvertiert und gesellig, schweigsam und gerne im Gespräch vertieft, ernsthaft und nichts ernst nehmend, ständig müde und voller Energie, gründlich in meiner Arbeit und chaotisch im Haushalt. Das Leben bedeutet für mich Neugier, Abwechslung, Beziehungen, Alleinsein, Höhen, Tiefen und Momente des Friedens. Ich bin offen für vieles und giere nach neuen Perspektiven.
Ich lebe mit zwei diskussionsfreudigen Katzen und einem noch diskussionsfreudigeren Partner im beschaulichen Erfurt. Hier schreibe ich an meinem phantastischen Debütroman, lese, lerne und betreibe Self-Care auf hochprofessionellem Niveau. Für meinen Brotjob pendle ich täglich nach Weimar.
Man sagt mir nach, ich schreibe düstere Geschichten. Das liegt wohl an den Themen, die ich wähle. Jenseits, Tod und schwere Emotionen. Doch alle meine Geschichten sind ebenso grundoptimistisch, wie ich es bin. Das Leben ist grandios. Und am besten erfährt man es in Kontrasten.
Was liest du?
Ich bin sehr interessiert an verschiedenen Stilen und empfinde Bücher als horizonterweiternd, deswegen lehne ich kaum etwas kategorisch ab. Von Phantastik über Science-Fiction, Drama und Contemporary Literature im Stream-of-Consciousness Style bis hin zu Sachbüchern lese ich alles. Stephen King ist mein Lieblingsautor. Ansonsten liebe ich die Bücher von Jonathan Safran Foer, Anne Rice, Juli Zeh, Stefan Zweig und Terry Prattchet.
Was interessiert dich?
(Neuro-)Psychologie, alle Facetten der menschlichen Erfahrung, Filme. Begeistern kann ich mich für vieles.
Womit hast du am meisten zu kämpfen?
Wenn ich meine Routinen verliere, wenn ich mir keine Zeit nehme, meinen Alltag zu planen und zu strukturieren, wenn ich mir Ziele und einzelne Schritte nicht ausdrucke und sichtbar in mein Zimmer hänge, versinke ich in der Apathie. Es ist viel Arbeit und Motivation ist ein ständiges Thema. Emotional aufwühlende Situationen verankern sich in meinem Gehirn und ziehen mich in Denkspiralen. Mein Leben erscheint mir wie ein Haufen Äpfel, die ich verzweifelt versuche, mit nur zwei Armen festzuhalten und ich bin fortlaufend im Prozess, die Äpfel so weit zu reduzieren, dass ich sie bequem tragen kann.