Heute sprechen wir über das zweite Thema hinter der Genre-Frage: Die Frage nach der Identität. Wer will ich sein? Wie möchte ich wahrgenommen werden?
Viele Menschen mit ADHS, gerade Frauen oder weiblich gelesene Personen, verbringen sehr viel Zeit und Energie damit, zu masken, also sich ihrer Umwelt und vor allem den Bedürfnissen anderer anzupassen.
Auch für Autor:innen ist die Frage nicht ganz unerheblich, weil der Mensch hinter dem Buch immer zentraler wird und Autor:innen nicht mehr nur Schreibende sind, sondern oft auch in der öffentlichen Wahrnehmung stehen und eine Persona erschaffen, einen Teil von ihnen, der sich öffentlich zeigt.
Und als Autorinnen mit ADHS stehen wir nun da und fragen uns: Wie sehr können und sollten wir steuern, wie wir wahrgenommen werden? Dabei haben wir ganz verschiedene Aspekte des Themas Identität angesprochen und sind ein bisschen auf Erkundungstour gegangen.

Was macht die Art wie wir gesehen werden damit, wie wir uns selbst sehen?
Wir sind als Menschen sehr soziale Wesen und vor allem auch emotional abhängig von unserer Umwelt. Deswegen ist es ganz natürlich, dass unsere Identität zu großen Teilen im Austausch mit anderen Menschen entsteht und stattfindet. Wie andere Menschen uns sehen hat Einfluss auf unser Selbstbild. Und um möglichst gemocht – also aus einer Gruppe nicht ausgestoßen zu werden – versuchen wir naturgemäß einen gewissen Einfluss darauf zu nehmen, wie man uns sieht.
Kann (und sollte) man steuern, wie andere einen wahrnehmen?
Die Frage wie viel Einfluss wir auf die Wahrnehmung der anderen haben ist nicht ganz eindeutig zu beantworten. Eine der Fragen ist: Wo fängt Kontrolle an und wo hört sie auf? Beeinflussen oder steuern wir andere? Was davon können wir überhaupt? Und wie sehr lassen wir uns von anderen beeinflussen?
Ist es hilfreich oder schädlich mehrere Identitäten zu haben?
In verschiedenen Kontexten verschiedene Rollen anzunehmen ist nicht nur normal, sondern im sozialen Gefüge sogar notwendig. Wichtig ist dabei die Frage der Freiwilligkeit. Muss ich jemand bestimmtes sein oder ist die Darstellung eines bestimmten Aspekts von mir ein Ausdruck, den ich aus eigenem Antrieb wähle?
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