#36 Autor:innen mit ADHS | Juri Pavlovic: Wie repräsentiert man neurodivergente Erfahrungen in der Literatur?

Jeder Mensch ist anders – und erlebt ADHS auf ganz eigene Weise. Deswegen laden wir regelmäßig Autor:innen mit ADHS in unseren Podcast ein, um mehr über ihre persönlichen Erfahrungen zu erfahren. In der Folge #36 dürfen wir Juri Pavlovic bei uns begrüßen. Juri nutzt die Pronomen sie, er und sier. Für diesen Podcast haben wir uns auf „sie“ geeinigt. In der Buchbubble ist Juri bekannt wie ein bunter Hund – nicht zuletzt wegen ihrer farbenfrohen Haare und ihres Hundes Fee.

Höre dir die aktuelle Folge an:

Juri ist Fantasyautor:in, Lektor:in und Begründer:in der Marke „Kapitel Eins“ (früher „Textehexe“) wo sie mit Ihrem Team Lektorats- und Coachingdienstleistungen anbietet.

Erina hat Juri kennengelernt, als sie für den Zeilenschlinger gemeinsam eine Podcastfolge zum Thema „Diversität in der Fantasy“ aufgenommen haben. Juri setzt sich leidenschaftlich dafür ein, die Lebensrealitäten queerer Autor:innen sichtbarer zu machen und unsere literarische Landschaft durch respektvoll und authentisch dargestellte diverse Charaktere zu bereichern.

Geboren 1972 in Bayern, lebte sie lange in einem Umfeld, in dem weder Queerness noch Neurodivergenz einen Raum hatten. Ihre ADHS-Diagnose erhielt sie daher erst mit etwa 50 Jahren.

Wir sprechen in dieser Folge mit ihr über die Frage, wie sich ihr Selbstverständnis, ihr Schreiben und ihr Leben nach der späten Diagnose verändert haben. Außerdem geht es um neurodivergente Figuren in der Literatur – und darum, ob es Unterschiede gibt, worauf man bei der Repräsentation queerer Personen im Vergleich zu neurodivergenten achten sollte.

Eine späte Diagnose hat Folgen

Eine späte Diagnose bedeutet für viele, dass sie Jahre des Leids hinter sich haben

Ja, man hat hier und da Fähigkeiten entwickelt, man hat gelernt zu maskieren und in der Welt zu funktionieren – aber all das hätte man auch ohne die Komorbiditäten und den Schmerz lernen können, der im Konflikt einer undiagnostizierten ADHS mit der Welt entsteht.  

Online-Hilfe bei ADHS können wertvoll sein, ersetzen aber keine Diagnose

Online-Angebote für ADHSler und solche, die eine ADHS bei sich vermuten, sind eine wichtige Stütze in einem Gesundheitssystem, dass keine ausreichende Versorgung gewährleistet.

Was hilft ist gut und wichtig.

Gleichzeitig darf man nicht aus den Augen verlieren, dass ADHS ein kompliziertes Syndrom ist, das nur von ausgebildeten Fachkräften richtig diagnostiziert werden kann – und dass diese Diagnose wichtig ist, um andere Ursachen der Symptomatik auszuschließen.

Repräsentanz ist wichtig

Wie bei vielen anderen Themen kann es auch bei Neurodivergenz hilfreich sein, Charaktere in der Literatur zu finden, von denen man sich repräsentiert fühlt.

Figuren, die Verhaltensweisen an den Tag legen, die man von sich selbst kennt und für die man Kritik, Abneigung oder schlimmeres erfahren hat, aber von ihrem Umfeld positiv betrachtet werden, Herausforderungen meistern und sich frei entfalten, können einem dabei helfen, sich selbst gesehen zu fühlen und im Lichte der eigenen Stärken zu sehen, statt nur im Lichte der „Fehler“.


Neugierig geworden? Hör rein in unsere Folge.

Foto by Brigitte Fink (www.fink-positive.de)

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