Die meisten Geschichten haben Dialoge in irgendeiner Form. Doch was unterscheidet einen „guten“ von einem „schlechten“? Wie umgangssprachlich darf es dabei zugehen? Und welche verschiedenen Zwecke kann ein Dialog verfolgen? Über das alles und noch mehr sprechen Anne und Erina in der sechsten Folge.
Höre dir die aktuelle Folge an:
Ein guter Dialog liest sich angenehm
Ganz egal in welchem Genre, er zeichnet sich dadurch aus, dass er den Lesefluss nicht stört.
Wenn man eine Geschichte liest, dann betritt man im besten Fall eine Illusion. Egal, wie unglaublich die Erzählung ist, man nimmt sie für bare Münze. Zumindest für eine Weile. Der Dichter Samuel Taylor Coleridge nannte dies „die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit“ (engl. suspension of disbelief).
Wenn ein Dialog unauthentisch, unlogisch oder ungeschickt geschrieben ist, keinen Zweck verfolgt oder die Figuren Dinge sagen, die nicht aus ihren eigenen Zielen stammen, dann wird der/die Leser:in plötzlich auf die schreibende Person hinter der Geschichte aufmerksam. Die Illusion wird gestört. Und damit auch die Freude am Lesen.
Umgangssprache kann auflockern
„Irgendwo zwischen Schriftsprache und gesprochener Sprache befindet sich Dialog.“
Anne Solveig – Bunnybrains Folge #6
Ein Dialog sollte authentisch klingen – als könnte er so in der Welt stattfinden.
Aber nicht zu sehr.
Wer schonmal Leuten auf der Straße belauscht hat, der weiß, dass die Alltagssprache ineffizient und oft alles andere als zielführend ist. Gelesen wäre sie schnell langweilig.
Dialoge sollen aber unterhalten. Deswegen müssen sie gut konstruiert sein, und dabei verbergen, dass sie konstruiert sind.
Es ist ein schmaler Grad, den wir als Autor:innen treffen müssen.
Verschiedene Zwecke erfüllen
Er ist kein Hammer.
Er ist ein Schweizer Taschenmesser.
Es gibt viele Dinge, die man damit tun kann, aber man muss wissen, was das Ziel ist und das Werkzeug entsprechend vorbereiten.
Er kann:
- Die Beziehung zwischen Charakteren darstellen.
- Ein strategisches Gespräch über den weiteren Vorgang beinhalten.
- Nach einer spannenden Szene etwas Ruhe in die Geschichte bringen.
- Die vorhergehende Handlung reflektieren.
- Humor erzeugen.
- Und vieles mehr.
Ganz egal, welchen Zweck man mit dem Dialog verfolgt, man muss man sich darüber im Klaren sein und das richtige Werkzeug ausklappen.
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